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Die Fenster

der Kunstmaler und Glasgestalter Dieter F. Domes erhielt den Auftrag, das „Vater-Unser“ zu gestalten mit der Auflage, Gott nicht als Dreieck mit einem Auge in der Mitte darzustellen. Zu sehr ist mit dieser Darstellung die Vorstellung von einem strengen, strafenden Gott verbunden: „Gott ist ein Gott, der alles sieht, der die Menschen überall hin verfolgt, der Angst erzeugt zu Lasten von Vertrauen.“

Herr Domes nahm die Bedeutung des Berges, auf dem die Gemeinde sich zum Mahl mit ihrem Gott (vgl. „Altar“), auf. Aus einer gewissen Entfernung ist ein Berg zu erkennen, auf dem ein weißes Tischtuch liegt.

Zahlreiche Stellen im 1. Testament erzählen von Heiligtümer auf Bergen, an Bäumen, an Quellen.

Stets ragen sie aus der Gleichförmigkeit der Wüstenlandschaft heraus und dienten den Nomaden des alten Israels als Orientierungspunkte. An diesen Orten begegnete man sich, hier hielt man inne, hier fand man Geborgenheit und hier konnte man sich den weiteren Weg weisen lassen. An diesen Orten waren alle gleich, alle hielten einen gewissen Abstand, damit jeder sich heran traut. An diesen -heiligen- Orten galten für alle gültige Gesetze: hier gibt es keinen Streit, keinen Mord, hier herrscht Frieden und Brüderlichkeit. An diesen Orten darf nichts zerstört, nichts vernichtet werden (z.B. der Baum darf nicht gefällt werden), da mit der Zerstörung auch der Orientierungspunkt für alle vernichtet wäre.

Diese heilige Orte, Gottesorte, wurden nicht nur geographisch Orientierungspunkte, sondern gaben den Menschen auch Orientierung für ihr Leben. Sie standen Pate für die Schlagworte der Franz. Revolution „liberte´, egalite´, fraternite´“ oder „Einigkeit und Recht und Freiheit“.


2. Der Baum

Einen solchen Baum als Orientierungspunkt stellte der Künstler vor dem „Berg der Mahlversammlung“

dar. Der Baum reckt seine Äste nach oben wie erhobene Arme.

Israel zog aus der Wüste Kulturland; aus den umherziehenden Nomaden wurde ein sesshaftes Kulturvolk, das Ackerland bearbeitet. Am unteren Bildrand sind rund um den Baum Ackerfurchen gezogen. Aus dem einsamen Baum als Orientierungspunkt für Reisende in der Wüste entwickelte sich das Nationalsymbol Israels: der siebenarmige Leuchter. (Ex. 25,31ff schildert den Leuchter mit mandel-blütenförmigen Kelchen, Knospen und Blüten: der siebenarmige Leuchter als stilisierter Baum. Manche Leuchter sind auch heute wieder dem Baum nachempfunden oder haben Blätter).

Ex. 27,20: „Du aber befiehl den Israeliten, daß sie dir reines Öl aus gestoßenen Oliven für den Leuchter liefern, damit immer Licht brennt (im Offenbarungszelt). Aaron und seine Söhne sollen es zurichten; es soll vom Abend bis Morgen vor dem Herrn brennen als eine ständig eingehaltene Verpflichtung bei den Israeliten von Generation zu Generation“. Die immer brennenden Lampen zeigten in dem Heiligtum die ständige Gegenwart Jahwes an.

1. Sam. 2,18: „der junge Samuel versah den Dienst vor dem Angesicht des Herrn“ und 1.Sam. 3,3:

„die Lampe Gottes war noch nicht erloschen und Samuel schlief im Tempel des Herrn, wo die Lade Gottes stand“; Samuel hatte also die Aufgabe, die Öllämpchen jede Nacht im hl. Zelt zu richten.

Das Öl vom Olivenbaum ist ein Produkt des Kulturlandes: Gott ist als Licht in den Öllämpchen bei dem sesshaft gewordenen Volk Israel.


Geh. Offenbarung 1,9ff: Sendschreiben an die 7 Gemeinden. Sie sind dargestellt in 7 goldenen Leuchtern. Warnend schreibt der Seher von Patmos, bzw. lässt Christus sagen: „Ich kenne deine Werke, aber ... Kehre zurück zu deinen ersten Werken! Wenn du nicht umkehrst, werde ich kommen und deinen Leuchter von seiner Stelle wegrücken“ d.h. dann existierst du, Gemeinde, nicht mehr.

Der Künstler Dieter F. Domes machte aus den kleinen Öllämpchen, die im hl. Zelt brannten, 7 große Fackeln, die aus dem Baum des siebenarmigen Leuchters empor lodern. Jede Fackel symbolisiert eine Gemeinde, eine Leuchte vor Gottes Angesicht. Und jede Gemeinde sollte darauf achten, dass dieser Leuchter nicht von der Stelle gerückt wird, sondern dass die Fackeln strahlend brennen, also dass die Gemeinde lebendig ist.

3. Dynamik

Über dem Leuchter und seinen brennenden Fackeln ist die göttliche Kraft, das Wirken von Gottes Geist in der Welt dargestellt.

In den großen Fensterbild ist die Entwicklung des Volkes Gottes in 5 Jahrtausenden künstlerisch dargestellt:

Nomaden in der Wüste
seßhaftes Volk im Kulturland
Israel (siebenarmiger Leuchter)
christliche Gemeinden (Gen. Offenbarung)
schließlich in allen und über allen das Wirken von Gottes Geist.

Die drei Fenster neben dem großen Fensterbild stellen die ersten 3 Bitten des „Vater-Unsers“ dar:

Vater unser, der du bist im Himmel

1. Geheiligt werde dein Name
2. Dein Reich komme
3. Dein Wille geschehe.

Der Künstler bringt in diesen Fenstern mit vielen Ecken und Kanten zum Ausdruck, wie schwer es den Menschen fällt, Gottes Willen zu akzeptieren.

Das Fenster oben soll auf die Kreise hinweisen, die die Botschaft von Jesus zieht.

Die Kuppel wurde als Lichtschacht in den Bau integriert.


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